Obwohl wir ihn gern als Gemüse bezeichnen, zählt Mais korrekt gesehen als Getreide bzw. Süßgras – und gehört damit heute zu den wichtigsten Nutzpflanzen weltweit. Betrachtet man allein die Erntemenge, können nicht einmal Weizen und Reis mit ihm mithalten. Ursprünglich stammt Mais aus Südamerika und gelangte über Christoph Kolumbus nach Europa. Auch heute liegen die größten Anbaugebiete in den USA und Brasilien sowie in China.
Zur Maispflanze gehören neben dem Stängel die charakteristischen Kolben, bestehend aus Spindel und Körnern. Etwa 600 Körner sind es pro Exemplar. Geschützt werden sie von den Lieschblättern. Am Ende des Kolbens findet man den sogenannten Maisbart oder -griffel, der tatsächlich an Haare erinnert und als Heiltee Verwendung findet. Bis zu sechs Meter kann eine Maispflanze wachsen, der Durchschnitt liegt jedoch deutlich niedriger.
In der Landwirtschaft unterscheidet man hauptsächlich die zwei großen Kategorien Silo- und Körnermais. Während erster im Ganzen geerntet und gehäckselt zu Tierfutter weiterverarbeitet wird, geht es bei ersten nur um Kolben bzw. Körner.
In Deutschland wir vor allem der Silomais angebaut. Insgesamt lag die Anbaufläche für heimischen Mais im Jahr 2022 bei 2,4 Mio. Hektar. Die Erntemenge betrug ca. 76,5 Mio. Tonnen (Statistisches Bundesamt, Deutsches Maiskomitee).
Der Selbstversorgungsgrad mit Körnermais betrug 2020/21 68 Prozent, was sich auch in den Import-/Exportzahlen widerspiegelt. Ganze 3,4 Mio. Tonnen importierte Deutschland in diesem Zeitraum; 1,1 Mio. Tonnen gingen in den Export.
Den größten Anteil unserer heimischen Maisproduktion macht die Verwendung als Tierfutter aus. Weitere Einsatzgebiete sind die Energiegewinnung (über Biogas), die industrielle Verwertung (z.B. in der Papier- und Textilindustrie, als Plastikersatz) sowie die Herstellung von Lebensmitteln und Saatgut.
Von den Cornflakes zum Frühstück bis zum Popcorn beim Kinoabend: Auf unserem Speiseplan kann Mais in den unterschiedlichsten Varianten vorkommen. Angefangen bei Basisprodukten wie dem Maiskeimöl, schmeckt er als Gemüsebeilage, gegrillt am Kolben oder in verarbeiteter Form als Maisgrieß (Polenta) oder -mehl. Maisstärke hilft beim Eindicken und Anbinden von Soßen oder Puddings. In flüssiger Form funktioniert Mais natürlich ebenso, z.B. als Suppe, Saft oder Tee (aus Maisbart).
Der beliebte Snack aus Mais kann sowohl süß als auch salzig gegessen werden. 100 Gramm enthalten ca. 375 Kilokalorien.
Hergestellt wird es aus Puffmais, der sich durch seine harte dünne Schale und den weichen Kern aus Stärke und Wasser die idealen Bedingungen dafür mitbringt. Werden die Körner erhitzt, wird das Wasser in ihrem Inneren zu Wasserdampf und sprengt schließlich die Schale. Die Stärke quillt hinaus und bildet das weiße „Wölkchen“ – fertig ist das Popcorn.
Wer Experimentierfreudiger ist, kann es für den besonderen Genuss anschließend mit Schokolade oder Karamell überziehen oder mit Curry und Ketchup würzen.
Übrigens: Süßes Popcorn ist mit 43 Prozent auf Platz 1 der beliebtesten Kino-Snacks. Die salzige Variante belegt Platz 3 (16 Prozent).
Ein ebenfalls beliebtes Maisprodukt sind die Cornflakes. Sie gehören zu den Frühstückscerealien und haben ihren Ursprung in den USA. Seit 1965 werden sie auch in Deutschland hergestellt. Dafür gibt es verschiedene Verfahren.
Beim Walz- bzw. Kochverfahren werden die Maiskörner zunächst zerkleinert und weichgekocht. Anschließend wird die Masse ausgewalzt und geröstet.
Beim Extruder-Verfahren hingegen wird das vermahlene Maismehl in einem Extruder (einer Schneckenpresse) mit Wasser vermischt und die Masse dann herausgepresst, getrocknet und geröstet.
Übrigens: Cornflakes schmecken nicht nur mit Milch zum Frühstück. Auch als Panade für Schnitzel, als Crunch auf Butterkuchen oder Boden für Kühlschranktorten machen sie eine super Figur. Gehäuft und mit Schokolade überzogen erhält man im Handumdrehen ein schnelles und knuspriges Plätzchen.
Mit um die 90 kcal pro 100 Gramm zählt Mais zu den energiereicheren Gemüsebeilagen. Er ist reich an Magnesium und Kalium und enthält essentielle Aminosäuren.
Im Gegensatz zu Weizen oder Dinkel enthält Mais kein Gluten und ist damit auch für Zöliakiebetroffene geeignet.
Beim Einkauf kann man zwischen frischen (meist vakuumierten) Maiskolben sowie den Körnern in Glas oder Dose wählen. Entscheidet man sich für die Kolben, sollte man auf pralle Exemplare mit kräftiger Farbe achten. Generell gilt – nach dem Öffnen am besten im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 1-2 Tagen aufbrauchen.
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