Freitag, 29.September 2023

Mit Herz und Handarbeit: Heidekartoffel-Anbauer Frederik Lenz im Interview

In Wrestedt in der Nähe von Uelzen in der Lüneburger Heide befindet sich der Familienbetrieb Hof Lenz. Seit vielen Jahrzehnten wird hier Landwirtschaft mit Hand und Herz betrieben – aktuell in Form von Ackerbau, Schweinemast und einer kleinen Imkerei. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Betriebs sind die köstlichen Heidekartoffeln. Im Interview hat uns Landwirt Frederik Lenz verraten, welchen Veränderungen der heimische Kartoffelanbau gegenübersteht, warum die Region entscheidend für das Aroma ist und welches Geheimnis hinter der Heidekartoffel steckt.

Herr Lenz, seit wie vielen Jahren baut Ihre Familie Kartoffeln an und auf welcher Fläche?

FL: Unsere Familie betreibt seit über 100 Jahren den Hof als Familienbetrieb. Angefangen haben wir mit einer relativ kleinen Fläche an Grund und Boden. 1970 betrug der Anteil für die Kartoffel etwa zehn Hektar. Durch ständige Zunahme der Flächen, teils auch als Verpachtungen beträgt die Fläche derzeit 100 Hektar. Wir ernten und lagern so circa 5.000 Tonnen Kartoffeln ein.

Wie viele und welche Kartoffelsorten bauen sie an – Und was sind entscheidende Kriterien für die Auswahl?

FL: Wir bauen derzeit acht Sorten Kartoffeln an, wobei wir in unserem Onlineshop nur vier Sorten vertreiben, die Sorten Belana, Laura, Lilly und Gala. Es gibt auch Sorten, die wir für die weiterverarbeitende Industrie anbauen. Die örtlichen Gegebenheiten sind das Entscheidende für unsere Auswahl der Kartoffelsorten. Der Heideboden ist sehr sandig und erwärmt sich dadurch sehr schnell durch die Sonne und lässt die „Heidekartoffel“ besonders gut gedeihen.

Welche Sorten sind bei den Kunden am meisten gefragt?

FL: Unser Renner bei unseren Kunden sind die Laura und die Belana, gefolgt von der Lilly. Durch den Heideboden schmecken diese Sorten auch anders als in anderen Regionen wie zum Beispiel in der Magdeburger Börde.

Hat sich der Kartoffelanbau in den letzten Jahrzehnten in Ihrer Region verändert – Und falls ja, inwiefern?

FL: Der Kartoffelanbau hat sich schon verändert. Für unseren Betrieb ist die Fläche größer geworden. Auch die Intensität der Vorbereitung der Felder vor den Kartoffeln hat zugenommen – Stichwort Steinesammeln –, um den ständig steigenden Ansprüchen an Optik und Qualität gerecht zu werden. Die Digitalisierung hat Einzug gehalten, GPS-Lenksysteme bei den Schleppern und Applikationskarten für Düngung, Pflanzenschutz und Bestellung. Alles in allem wird es komplexer und die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen.

Sie erwähnten Ihren Onlineshop, was erwartet Verbraucher dort?

FL: Auf unserer Homepage kann sich der Kunde über uns und unsere Arbeit informieren und dort haben wir vieles sehr verständlich erklärt, was wir alles so machen und wer wir überhaupt sind. Dies ist auch mit sehr vielen Bildern ausgeschmückt. Schauen Sie selbst einmal nach. Unser ebenfalls dort verlinkter Onlineshop ist gut übersichtlich, die Sorten werden gut beschrieben in ihrer Kocheigenschaft und wofür sie geeignet ist. Wir bieten drei verschiedene Gebinde an für den Versand, also für jeden Verbraucher ist was dabei.

Wir verpacken unsere Kartoffeln noch in Handarbeit und sie werden auch beim Verpacken handverlesen. So gewährleisten wir unsere gute Qualität der Kartoffeln. Unsere Kartoffeln werden in recycelbaren und recycelten Kartons verpackt und mit Klebebändern aus Papier verschlossen. Somit leisten wir unseren Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll.

Haben Sie ein persönliches Lieblingsgericht mit Ihren Kartoffeln?

FL: Unser persönlicher Favorit bei den Kartoffeln ist die Belana. Wir mögen sie am liebsten zu Spargel und Schnitzel oder Schinken und geben dann zerlassene Butter darüber, hmmm…sehr empfehlenswert. Bei der Belana muss nicht viel dazu sein, sie schmeckt einfach auch so nur mit Butter.

Vielen Dank für das Gespräch!

    

 

 

 

 

Bilder: Hof Lenz

Hof Lenz

Groß Pretzier 1
29559 Wrestedt

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