Freitag, 13.Oktober 2023

Selbstversorgung ohne Kleingarten: Tipps von Bloggerin Tina Reithmeier für die ersten Schritte beim Balkongärtnern

Immer frisches Obst und Gemüse aus eigener Ernte zu haben: Mit diesem Wunsch starten die meisten Menschen, die sich für ein Leben als Selbstversorger entscheiden. So war es auch bei Tina Reithmeier. Allerdings: Einen eigenen Garten hatte die im Raum München lebende Frau nicht. Weil sie die Selbstversorger-Idee aber nicht mehr los ließ, legte sie einfach auf ihrem Balkon mit dem Anbau von Radieschen, Salat und Co los. Das war 2018. Heute gibt Tina als Bloggerin regelmäßig Einblicke in ihren Balkongarten und teilt ihre Erfahrungen mit der Community bei Instagram und YouTube sowie auf ihrem Blog.

Seit wann sind Sie als Selbstversorgerin aktiv und wie kam es dazu?

TR: Als Kind habe ich in den Ferien immer ein bisschen im Gemüsegarten meiner Großeltern mitgeholfen. Allerdings hatte ich selbst nie einen Garten, und so war das Gärtnern auch lange Jahre kein Thema für mich. Mit dem Umzug vor einigen Jahren in eine Wohnung mit einem 13 Quadratmeter großen Balkon hat mir eine Freundin einen Kräuterkasten geschenkt. Das war der Startschuss für meinen Balkongarten und von da an habe ich meinen Garten auf dem Balkon jedes Jahr immer erweitert. Als Balkongärtnerin aktiv bin ich mittlerweile seit 2018.

Welche Kulturen bauen Sie auf ihrem Balkon an und was ist das besonders außergewöhnlich?

TR: Mittlerweile baue ich ungefähr 50 bis 70 verschiedene Kulturen auf meinem Balkon an. Hauptsächlich sind es Salate, Gurken, Tomaten, Bohnen, Radieschen und Blattgemüse wie Mangold oder Spinat. Obst ist bei mir auch vertreten: Ich habe zwei Zwergobstbäume (Pfirsich und Zwetschge), Heidelbeeren, Erdbeeren und ich baue seit einigen Jahren Physalis (Andenbeeren) an. Außerdem probiere ich jedes Jahr auch immer neue Kulturen aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in Töpfen fast alles anbauen kann, das man auch im Garten pflanzen kann. Halt im kleineren Stil. Wahrscheinlich eher außergewöhnlich für den Balkon waren bisher Wassermelonen und Kürbisse.

Wie sieht der Anbau konkret aus?

TR: Für den Anbau verwende ich hauptsächlich kleine Balkon-Hochbeete und Pflanzsäcke. Aber auch Töpfe, Blumenkästen und Vertikalbeete sind im Einsatz. Generell versuche ich so viel wie möglich vertikal anzubauen, um den wertvollen Platz auf dem Balkon bestmöglich auszunutzen.

Was braucht man, um als Balkongärtner anzufangen und was sollte man beachten?

TR: Anfänger fangen am besten erstmal klein an. Man sollte sich vier bis fünf seiner Lieblingsgemüse aussuchen und damit starten. Meist sind dafür ein kleines Balkon-Hochbeet und zwei bis drei Töpfe auch schon ausreichend und eine tolle Möglichkeit überhaupt zu starten. Hat man Spaß daran, kann man Jahr für Jahr weitere Kulturen hinzunehmen und den Balkongarten über die Zeit erweitern.

Wo sind die Grenzen und was kann schief gehen?

TR: Eine Grenze kann die Traglast vom Balkon sein. Hier sollte man mit seinem Vermieter abklären, wie hoch die Traglast ist. Schief gehen kann beim Gärtnern immer etwas. Da ist es egal, ob man auf dem Balkon oder im Garten gärtnert. Speziell auf Südbalkonen kann es im Sommer extrem heiß werden. Bei Balkonen ohne Dach muss man geeignete Maßnahmen ergreifen, damit die Pflanzen nicht gegrillt werden. Wind ist auch oft ein Problem: Töpfe und Pflanzen muss man sichern, damit sie bei starkem Wind nicht umkippen oder Schaden nehmen.

Welche drei Tipps würden Sie Interessierten geben, die jetzt gleich loslegen wollen?

TR:

  • Sich erkundigen, welche Pflanzen für den eigenen Standort geeignet sind (Ost-Süd-Westbalkon)
  • Im ersten Balkongartenjahr würde ich empfehlen zunächst Setzlinge in der Gärtnerei oder im Gartencenter zu besorgen. Da hat man schnell Erfolg. Selbst vorziehen kann man, wenn man etwas Erfahrung gesammelt hat.
  • Einfach starten und sich nicht entmutigen lassen. Ein grüner Daumen kommt nicht über Nacht.
  • Die Anleitungen auf meinem Blog lesen oder meine YouTube Videos schauen :)

Vielen Dank für das Gespräch!


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