Sonntag, 13.November 2022

Powergemüse Weißkohl

An diesem klassischen und vielseitigen Wintergemüse aus der Heimat kommt man in der kalten Jahreszeit nicht vorbei

Kohl hatte lange Zeit ein Imageproblem. Als typische Hausmannskost und damit als langweilig und altmodisch abgetan, hatte er es in der modernen Küche schwer. Doch weil sich immer mehr Menschen regional und saisonal ernähren wollen, ist Kohl heute wieder voll im Trend. Darüber freuen sich Kohlanbauer wie Doreen Rath von der Agrar T & P GmbH Mockzig aus dem Altenburger Land. In Mockzig, einem kleinen Dorf, das heute zur Stadt Altenburg gehört, baut sie mit ihrem Team auf einer Fläche von über 30 Hektar Weißkohl an. In der Region wird seit vielen Jahrzehnten Gemüse erzeugt. Früher wurden so die Einwohnerinnen und Einwohner von Leipzig mit einer Vielzahl an Gemüsesorten wie zum Beispiel Gurken, Rosenkohl, Rot- und Weißkohl versorgt. Übrig geblieben ist heute nur noch der Weißkohl. Und dass das so ist, ist dem Engagement der heimischen Landwirte zu verdanken. Denn wirtschaftlich hat der Kohl, so verrät uns Doreen Rath, neben dem Ackerbau und der Milchherstellung eine eher kleine Rolle für den Landwirtschaftsbetrieb.

Von Ende August bis in die Wintermonate hinein dreht sich jedoch alles um den Kohl. Bis zum ersten Frost werden die teilweise bis zu 15 Kilogramm schweren Kohlköpfe geerntet. Das passiert maschinell. Nur eine kleine Menge wird frisch ab Hof verkauft. Der überwiegende Teil wird direkt nach der Ernte zu Sauerkraut verarbeitet. Dafür werden die Kohlköpfe ins wenige Minuten entfernte Ehrenhain transportiert, wo das 1994 gegründete Unternehmen GEVEMO die Verarbeitung und Vermarktung übernimmt. Frisch vom Feld wird der Weißkohl von den äußeren Blättern und dem Strunk befreit, bevor er fein geschnitten und gesalzen wird. Anschließend vergärt er in einem der 18 Silos zu Sauerkraut. Kurz vor der Weiterverarbeitung kommt das Sauerkraut in Spezialbehälter und wird an die Kunden ausgeliefert. Hauptabnehmer ist die im vogtländischen Plauen ansässige Firma Schlichting, die dann servierfertiges Sauerkraut nach verschiedenen Rezepturen herstellt. Privatkunden erhalten das frische, nicht pasteurisierte Sauerkraut im Direktverkauf. „In den letzten Jahren kommen immer mehr Kunden, die sich hier ihr Kraut holen und dann selbst daheim Sauerkraut machen“, erzählt Doreen Rath. Sie schwört selbst auf den Kohl, der für sie ein echtes „Superfood“ ist. „Weil er kalorienarm, vitaminreich und ballaststoffreich ist. Kohl macht schlank und schön. Es sollte viel mehr davon gegessen werden“, findet die Landwirtin. Der Vorteil an diesem Gemüse: Es lässt sich unglaublich vielseitig zubereiten. Vom Salat, über Kohlrouladen, übers Schichtkraut bis hin zu Kimchi und verschiedenen Rezepturen von Sauerkraut: Ein langweiliges Lebensmittel ist Kohl definitiv nicht.


Wo kann man den Kohl aus Mockzig kaufen?

Über das Unternehmen GEVEMO kann man den erntefrischen Kohl, aber auch unverarbeitetes Sauerkraut kaufen. Die Besonderheit: Dieses Sauerkraut wird nach der Ernte direkt geschnitten, gesalzen und in Silos eingelagert, um es haltbar zu machen. Es wird nicht pasteurisiert.

  • GEVEMO Gemüseverarbeitungs GmbH, Im Gewerbegebiet Ehrenhain, 04603 Nobitz
  • In verschiedenen Hofläden im Raum Ostthüringen, z.B. hier Hofladen Gernewitz, Rausdorfer Str. 10, 07646 Stadtroda.

Weitere Hofläden finden Sie unter www.heimischehoflaeden.de

  • Wer Sauerkrautprodukte der Firma Schlichting aus Plauen kauft, bekommt den Kohl aus Mockzig auf den Teller. In verschiedenen Supermärkten, vor allem im Raum Ostthüringen und Sachsen, sind die Produkte erhältlich. Es kann auch online bestellt werden unter www.typischsachsen.de 


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