Jedes Jahr werden beim CERES AWARD Landwirtinnen und Landwirte mit Unternehmergeist, innovativen Ideen und einem Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr sind unter den 21 Finalisten wieder Mitglieder der Initiative Heimische Landwirtschaft. Wir haben sie gebeten, unseren Fragebogen zu beantworten. Martin Laß (43) von der Agrarservice Laß GmbH aus Tüttendorf (Schleswig-Holstein) ist nominiert in der Kategorie „Energielandwirt“.
Welchen Abschluss haben Sie und wie lange arbeiten Sie schon in der Landwirtschaft?
ML: Ich bin Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH), arbeite aber seit meinem sechsten Lebensjahr in der Landwirtschaft, weil ich im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen bin.
In welchem Bereich sind Sie hierbei tätig?
ML: Der Landwirt von heute ist Generalist! Ich mache alles, von der Praxis bis zur Führung. Natürlich inzwischen vermehrt allein in der Gesellschafterposition als geschäftsführender Gesellschafter in drei Unternehmen (Agrarservice Lass GmbH, BioEnergie Gettorf GmbH & Co. KG, ASL Agrar OHG).
Was macht Ihren Betrieb aus?
ML: Ausgezeichnet ist bei uns, dass wir Prozesse der Landwirtschaft mit dem Aufbau regenerativer Energieversorgungskonzepte vereinen: Regional, Nachhaltig. Sicher. Zum Konzept sowie zum generellen Engagement gibt es auf unserer Webseite viele Podcasts, Videos und redaktionelle Beiträge (https://www.agrarservice-lass.de/presse).
Welche Entwicklung gab es in den letzten zehn Jahren und welche sind geplant?
ML: Neben dem Marktfruchtanbau und der Schweinemast haben wir ein weiteres Standbein geschaffen: Wir erzeugen erneuerbare Energie aus Biogas und haben Nahwärmenetze gebaut. In Zukunft wollen wir unsere Biogasanlage zum Regenerativen Speicherkraftwerk umbauen und als regionale Energiedrehscheibe für die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität nutzbar machen.
Wie soll der Betrieb in die Zukunft geführt werden?
ML: Es wäre schön, wenn der Betrieb einmal von einem (oder mehreren) meiner fünf Kinder übernommen wird. Aber dafür ist es jetzt noch zu früh. Wir haben zuletzt die Hierarchie bei uns neu aufgestellt und inzwischen angestelltes Führungspersonal. Außerdem setzen wir ein Managementkonzept im Sinne des Lean-Management um.
Was bedeutet es Ihnen, Landwirt zu sein?
ML: Zu sehen, was man schafft! Für die Menschen, für die Kinder und für die Natur!
Mit welchen drei Worten würden Sie Ihren Beruf beschreiben?
ML: Hightech. Handfest. Heimat.
Was wünschen Sie sich für die Landwirtschaft der Zukunft?
ML: Ich wünsche mir einen fairen Umgang in der Gesellschaft für die heimische Landwirtschaft, gleiche Marktzugangsbedingungen und bessere Transparenz vor dem Hintergrund der Importe, eine regenerative, hochqualitative und effiziente Landwirtschaft als Vorreiter für andere Regionen der Erde.
Foto: Timo Jaworr
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