Freitag, 19.Oktober 2018

Landwirte müssen sich einbringen

Thomas L. Kemmerich, MdB (links), Ron Hoffmann vom BUND Thüringen (2. von rechts) und Bauer Willi (rechts) diskutierten am 17. Oktober gemeinsam mit Verbraucherinnen und Verbrauchern darüber, welche Landwirtschaft sich die Gesellschaft wünscht. Moderiert wurde die Veranstaltung von Fabian Klaus (2. von links) von der Mediengruppe Thüringen.

Agrarblogger Bauer Willi sprach in Thüringen mit Landwirtschaftskritikern und machte Mut zu mehr Öffentlichkeitsarbeit

Mut machen und Horizonte öffnen, das sind die Ziele von Dr. Willi Kremer-Schillings, wenn er gegenüber Landwirten für mehr Öffentlichkeitsarbeit der Branche wirbt. Kremer-Schillings, besser bekannt als Bauer Willi, ist Deutschlands bekanntester Agrarblogger und war am 18. Oktober auf Einladung der Initiative Heimische Landwirtschaft bei der HISTA GmbH in Weißensee bei Sömmerda zu Gast, um gegenüber Landwirten und Branchenvertretern über seine Arbeit für ein besseres Image der Landwirtschaft, seine Erfahrungen im Umgang mit kritischen Argumenten und Ideen für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit der Agrarbranche zu sprechen.

Oftmals passten, so Bauer Willi, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung von Bauern nicht zusammen. Daher sei es wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und vor allem auf Augenhöhe auch mit Kritikern zu sprechen. Zu viele Landwirte glaubten jedoch nach wie vor, dass sich das Verhältnis zwischen ihnen und der Gesellschaft von allein entspanne. Landwirt Kremer-Schillings, der in Rommerskirchen im Rheinland daheim ist, appellierte an die Anwesenden, selbst aktiv zu werden und mitzubestimmen, wie über sie in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Bauer Willi, der seit mehreren Jahren Mitglied der Initiative Heimische Landwirtschaft ist, warb dafür, diese von Bauern gegründete Organisation zu unterstützen. Die gesamte Branche müsse mit im Boot sein, um Öffentlichkeitsarbeit zu finanzieren. Unternehmen, die sich als „Partner der Landwirtschaft“ verstehen, dürften die Bauern bei dieser Aufgabe nicht allein lassen.

In konkreten Beispielen machte Kremer-Schillings anschaulich, welche Maßnahmen oftmals schon zu einem besseren Miteinander zwischen Landwirtschaftsbetrieben und Anwohnern führen können. So kann beispielsweise für die Bewohnerinnen und Bewohner eines Dorfes eine Gruppe über Whatsapp gegründet werden, in der die Landwirte informieren, was sie gerade tun. Wenn z.B. Gülle ausgebracht oder geerntet wird, sind die Nachbarn vorab im Bilde und so kommt es zu weniger Konflikten vor Ort.

Bereits am Vorabend war Willi Kremer-Schillings in Erfurt zu Gast, um in den Dialog mit Landwirtschaftskritikern zu treten. Unter der Überschrift „Zwischen Gift, Genuss und gutem Essen“ hatte die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Kooperation mit der Initiative Heimische Landwirtschaft eingeladen. Bauer Willi sprach eingangs gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern über das Dilemma, in dem sich die Landwirte heute befinden würden. Der Landwirt sei zwar beliebt, aber die heutige Landwirtschaft sei es nicht, so Bauer Willi. Bei vielen Menschen sei der Bezug zur Landwirtschaft verloren gegangen. Hier seien Landwirte in der Pflicht, müssten auf Konsumenten zugehen und ihre Arbeit erklären. In einer Diskussion mit Ron Hoffmann, Vorsitzender des BUND Thüringen und Thomas L. Kemmerich, MdB, Bundesvorsitzender des Liberalen Mittelstandes e.V. machte Bauer Willi deutlich, dass Landwirte bereit sind, sich um Fragen des Umwelt- und Naturschutzes zu kümmern und dies auch bereits täten. Das müsse aber auch finanziell honoriert werden.  


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