Dienstag, 31.Mai 2022

Flexibilität, Qualität und Innovationskraft dank Regionalität

Warum das niedersächsische Unternehmen ME Installation auf regionale Kreisläufe setzt

Wie schnell es in einer global vernetzten Wirtschaft zu Lieferengpässen und Produktionsausfällen kommen kann, wurde nicht zuletzt durch die Corona-Krise deutlich. Die Märkte reagierten ebenso empfindlich, als im März 2021 das Containerschiff „Ever Given“ im Suezkanal havarierte. Monatelange Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Rohstoffen, Bauteilen oder bestimmten Produkten waren die Folge.

Manche Unternehmen gehen nicht zuletzt aufgrund solcher Ereignisse einen anderen Weg und setzen bewusst auf Regionalität. Während es für Landwirtschaftsbetriebe traditionell eine enge Verbindung zur Region gibt, ist es auch für viele andere Unternehmen der Agrarwirtschaft wichtig, regionale Kreisläufe zu stärken. Dazu gehört die ME International Installation GmbH aus dem niedersächsischen Achim. Das Unternehmen stellt u.a. Ausstattungskomponenten für Geflügelbetriebe her, wie etwa Stallbeleuchtungen, Impfgeräte sowie Desinfektions- und Reinigungsartikel.

Seit 2020 wird das Familienunternehmen von Nina Müller geführt. Die 30-Jährige trat in die Fußstapfen ihres Vaters, der ME International vor über 40 Jahren gegründet hat. Rolf Müller nahm seine Tochter schon von klein auf mit auf seine Besuche bei Geflügelbetrieben. Daraus entwickelte sich nicht nur das spätere berufliche, sondern auch ein privates Interesse für die Agrarbranche. Die gelernte Industriekauffrau ist seit 2012 im Unternehmen und kümmert sich in ihrer Freizeit als Nebenerwerbslandwirtin um Ouessant-Schafe. Für ihre Aufgabe als Firmenchefin war es wichtig, dass sie in alle Bereiche hineinschauen konnte, sagt Nina Müller heute. „Die ersten Jahre war ich in der Produktion tätig, tatsächlich auch in der Montage der Geräte. Später bin ich dann in die Verwaltung und schließlich in die Leitung gewechselt“, führt sie aus.

Das Unternehmen mit zehn Beschäftigten beliefert Kunden in über 70 Ländern mit seinen Produkten. Neben landwirtschaftlichen Geflügelhaltern gehören auch Brütereien, Tierärzte, Forschungseinrichtungen, Zoos und Tierparks sowie Privatkunden zu den Abnehmern. In den Export gehen hauptsächlich Küken-Impfgeräte, die individuell nach Kundenwunsch zum Beispiel für Pharmahersteller produziert werden.

Das flexible Reagieren auf die Bedürfnisse der Kunden ist für Nina Müller ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Das gelinge nur, weil man sich der Regionalität verschrieben habe, betont Nina Müller. „Diese Philosophie erlaubt uns eine große Flexibilität und Qualitätssicherheit. Auf Sonderwünsche unserer Kunden können wir so schnell und direkt eingehen.“

Diese Serviceorientierung könne dann wiederum Innovationstreiber für das Unternehmen sein, ist sich Geschäftsführerin Müller sicher. „Neue Produkte werden oft aus einer konkreten Nachfrage entwickelt.“ Vor einigen Jahren hat ME International dadurch sogar eine neue Produktpalette eingeführt. Mit einer neuartigen Stallbeleuchtung, die das natürliche Tageslichtspektrum nachbildet, ist das Unternehmen aus dem Landkreis Verden in den Bereich der Stalleinrichtung eingestiegen. So konnten auch neue Kunden gewonnen werden. „Neben unseren Geflügelkunden kamen quasi aus Versehen Zoos, Tierparks und Forschungseinrichtungen hinzu. Das war anfangs eine völlig neue Welt, die aber natürlich auch sehr spannend ist“, sagt Nina Müller.  

Gerade weil das Familienunternehmen vergleichsweise klein ist, setzt Nina Müller für die Zukunft auf den Bereich Forschung und Entwicklung. Besonders wichtig ist Müller dabei, den landwirtschaftlichen Kunden beratend zur Seite zu stehen. „Wir wollen den Landwirten dabei helfen, ihre Betriebe zukunftssicher zu machen. Unser gemeinsames Ziel sollte dabei die Balance einer nachhaltigen, tiergerechten und ökonomischen Praxis sein. Ich sehe hier gut umsetzbare Konzepte gefragt, um eine erfolgreiche und nachhaltige Produktion von regionalen Lebensmitteln zu gewährleisten“, führt die Geschäftsführerin aus. Denn schlussendlich trage auch der vor- und nachgelagerte Bereich der Agrarbranche dazu bei, der Gesellschaft den Wert einer Landwirtschaft zu vermitteln, die hier vor Ort stattfindet, ist Nina Müller überzeugt.

 

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