Egal ob Schinken, Braten oder Leberwurst: Die heimischen Landwirte versorgen uns mit bestem Fleisch und leckerster Wurst. Früher war es jedoch durchaus üblich, selbst Nutztiere daheim zu halten und für die Selbstversorgung zu schlachten.

Hausschlachtung: Eine jahrhundertealte Tradition

Nahezu jeder, der früher im Dorf gewohnt hat, hat sich ein Schwein, Hühner, ein paar Schafe oder auch Rinder gehalten. Egal ob aktiver Landwirt oder nicht. Denn Wurst und Fleisch zu kaufen, war sehr teuer.

Das Schlachten sowie die anschließende Verarbeitung des Schlachtguts war sehr aufwendig. Oft dauerte es mehrere Tage, bis alles verarbeitet war. Da es zu dieser Zeit noch keine Tiefkühltruhen gab, wurde alles in Gläsern und Dosen eingemacht. Aus diesem Grund wurde auch in den kalten Monaten geschlachtet.

Auch heute dient die Hausschlachtung der Eigenversorgung. Als Hausschlachtung wird das Schlachten von Tieren außerhalb von gewerblichen Schlachtstätten bezeichnet. Sowohl Schlachtung als auch Verwertung des geschlachteten Tieres muss im eigenen Haus erfolgen. Vor der Schlachtung muss das Tier von einem Tierarzt untersucht werden. Wie früher wird auch heute am häufigsten in den kalten Herbst- und Wintermonaten geschlachtet.

Das Schlachtgut darf weder verkauft noch verschenkt werden. Besonders beliebt für die Hausschlachtung sind Schweine: Etwa 60.000 wurden im Jahr 2020 für den Eigenverzehr geschlachtet.

Das Verhältnis von Haltungsaufwand, Futterkosten und Schlachtgut ist bei ihnen ideal. Etwa 80 Prozent des Tieres können nach der Schlachtung verwendet werden. Das ist deutlich mehr als bei jedem anderen Tier. Die meisten Tiere werden in Bayern geschlachtet, gefolgt von Niedersachsen und Sachsen.

Die Hausschlachtung bietet einige Vorteile, besonders für das Tier. Durch den wegfallenden Transport zum Schlachthof wird den Tieren viel Stress erspart. Außerdem können sie in ihrer gewohnten Umgebung sterben.

Doch die Zahl der Hausschlachtungen sinkt von Jahr zu Jahr. Wurden 1995 noch über 1,5 Millionen Tiere geschlachtet, waren es im vergangenen Jahr nur noch 117.394 (Statisches Bundesamt, 2021).

 

 

Wieso gibt es immer weniger Hausschlachtungen?

Ein Grund dafür ist die Haltung der Tiere, die viel Platz beansprucht und arbeitsaufwendig ist. Auch für die Lagerung der fertigen Wurst- und Fleischwaren fehlt häufig der Platz. Ein weiterer Grund sind die Familien, die immer kleiner werden. Der Eigenbedarf wird dadurch deutlich geringer.

Außerdem gibt es immer weniger Metzger, die wie früher von Hof zu Hof ziehen und die Tiere schlachten.

 

Mehr erfahren über das Thema Hausschlachtung auf YouTube:

 

 

 

 

 

 

 

Auch Landfrau Martina schlachtet jedes Jahr gemeinsam mit ihrer Familie ein Schwein. Das ist Tradition.

Martina ist mit Hausschlachtung aufgewachsen. In ihren Augen hat die Hausschlachtung viele Vorteile:

Das Schönste daran ist das gesellige Zusammensein mit der ganzen Familie. Es ist jedes Mal ein großes Event. Außerdem ist die Wertschätzung für das Tier und die Produkte viel größer."

Durch das höhere Schlachtgewicht ist das Fleisch stärker durchwachsen und schmeckt häufig intensiver.

Bei der Verarbeitung des Schlachtguts werden alte Familienrezepte verwendet. Martinas Tipp: Salzfleisch mit Wirsinggemüse.

(Zum Download des Rezepts einfach auf das Bild klicken.)

 

 

 

 

 

 

 

 

Hausschlachtung mit Landfrau Martina auf YouTube:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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